Geschichte der MFWE
Geschichte der "MFWE" (Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn)
Thema:
Bedeutung der MFWE für den Ort Blankensee während des Betriebs ab 1893 und Auswirkungen nach dem Rückbau der Gleisanlagen 1947
Kurzbeschreibung / Ziel:
1. Die Inbetriebnahme der MFWE verhalf dem kleinem Dorf Blankensee Anfang des letzten Jahrhunderts zu einer gewissen Blütezeit. Als Knotenpunkt der Verkehrswege (Schiene, Straße, Postkutschenlinie) wurde der Ort für den Handel, die öffenliche Verwaltung und als Warenumschlagsplatz interessant. Mit der "Zentrenbedeutung" entwickelten sich auch die Einwohnerzahlen.
2. Eine Permanentausstellung soll aufzeigen, wie sich der Ort vom kleinen Dörfchen zum Zentralort entwickeln konnte. Weiter können die Ergebniss als fester Bestandteil in den Unterricht der örtlichen Schule integriert werden. Eine Beschilderung der alten Blankenseer Trasse, mit Modelzeichnungen und Kurztexten, wird die Veranschaulichung komplettieren.
Zielgruppe:
10 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 – 18 Jahren
und im Anschluss an das Projekt: die „breite Öffentlichkeit“
Zeitraum:
01.04.2011 bis 15.12.2011
Umsetzung:
Unser Vorhaben gliedert sich in verschiedene Phasen.
1. Recherche zur Motivation die Strecke Neustrelitz-Blankensee-Woldegk-Strasburg ab 1893 zu errichten. Wir stellen uns der Frage, welches Ziel wurde durch den Bau verfolgt: ein militärisches, ein wirtschaftliches oder die Verbesserung der Verkehrswege im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz? Weiter werden wir erforschen, wie sich der Ort und das Leben seine Einwohner durch die MFWE verändert hat.
Hierzu werden wir neben der Internetrecherche, verschiedene Literaturquellen zu Rate ziehen und in Archiven z.B. Neustrelitz und Schwerin, sowie in den Chroniken der Deutschen Bahn nach Hinweisen suchen. Eine Quelle stellt auch der abseits gelegene Bahnhof in Quadenschönfeld dar. In ihm ist eine – mit alten Bahnzeugnissen gespickte – Gaststätte untergebracht.
2. Befragung von Zeitzeugen und „Alt- Eisenbahnern“ zu dem Betrieb der MFWE in den 1940ern, insbesondere die Jahre 1947 ff. sollen beleuchtet werden nachdem ein Großteil der Strecke als Reparationsleistung in damalige UDSSR verbracht wurde. Wir wollen erkunden, welche Auswirkungen der Rückbau der Linie auf den – bis dahin sichtlich gewachsenen - Ort Blankensee hatte. Zur Beantwortung dieser Frage können wir u.a. auf die TeilnehmerInnen einer 25 köpfigen Seniorengruppe zurück greifen, die sich einmal in der Woche im Jugendzentrum einfindet.
3. Der praktische Teil. Mit den Ergebnissen der Recherche im Gepäck beginnt die Erforschung der alten Streckenführung von Neustrelitz über Thurow und Rödlin bis Blankensee und weiter nach Warbende und Quadenschönfeld. Im Fokus wird die alte Trasse mit den verzweigten Gleisanlagen rund um den Bahnhof in Blankensee liegen. Insbesondere suchen wir eine Antwort darauf, ob eine der alten Gleisanlagen direkt „durch“ unser Jugendzentrum führte.
Hilfreich wäre die Erkundung der Trasse aus der Luft, hierzu ist der Fahrer eines Heißluftballons angefragt.
4. Dokumentation. Die Ergebnisse werden wir in Schrift und Bild festhalten. Zur Visualisierung wird die Trassenführung MFWE Neustrelitz-Blankensee-Quadenschönfeld in eine etwa 3,5 m l und 1,5m h Lein- oder Holzwand übertragen. Hinzu kommen Bilder der Bahnhöfe, Besonderheiten der Strecke und Bemerkenswertes aus den Recherchen. Ferner werden wir Exponate (auch Leihgaben) aus der MFWE-Zeit darstellen. Separat gestaltete Tafeln auf denen Kurztexte mit Zahlen und Fakten, wenn möglich auch mit Biografien von Zeitgenossen, vermerkt werden, komplettieren die kleine Ausstellung. Für den Übertrag unserer Skizzen bzw. zum Druck und Layout werden wir professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zudem werden wir den Rangierbahnhof Blankensee mit Hilfe einer Modelleisenbahn auf einer Holzplatte (2,5m x 1m) zur Jahrhundertwende 1900 nachempfinden. Am Ende werden wir mit Hilfe von Hinweistafeln die ehem. Trassenführung im Ort kennzeichnen. Die kleine Ausstellung wird entweder im Jugendzentrum oder in der Schule zu sehen sein.
In einer kleinen Broschüre werden wir die Veränderung des Ortes und der Menschen nach Inbetriebnahme der Linie ab 1893 und nach Stilllegung der MFWE (1947) darstellen.
Partner:
-Die Regionalschule in Blankensee (Gemeinschaftsprojekt)
-Bürgermeister und Ortschronist Herr Wulf Bednorz
-Gruppe der Volkssolidarität Blankensee
Quelle der Vorbereitungen:
„Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn – Privatbahn im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz“ von Rudi Buchweitz, erschienen im Neddermeyer Verlag
Das Projekt wird aus dem Programm „Zeitensprünge“ der Stiftung Demokratische Jugend und dem Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.